Ausstellung „Flucht, Migration und Fußball“

Der Fußball wäre ohne Migration nicht denkbar – der Sport hat sich einst von England aus verbreitet. Vor mehr als 100 Jahren gründeten Einwanderer Vereine in der ganzen Welt, später verstärkten sie Klubs und Nationalteams ihrer neuen Heimat. Auch viele der Männer und Frauen, die heute in Deutschland Fußball spielen, haben Fluchterfahrungen gemacht. Die  Wanderausstellung „Flucht, Migration und Fußball“ erzählt die Geschichte dieser Verbindung. Sie richtet sich an Fußballinteressierte, Schulklassen und Vereine, die sich mit dem Thema Flucht und der Verbindung zum Fußball beschäftigen wollen.
Der ehemalige Bundesligaspieler Neven Subotic, ist jemand, dessen Familie geflüchtet ist, ebenso wie die ehemalige deutsche Nationalspielerin Fatmire Alushi und Mustafa Zazai aus Afghanistan, der heute für den TSV Neustrelitz spielt. Die Ausstellung bietet Einblicke in ihre Biografien, doch sie beleuchtet das Thema Flucht auch allgemeiner: Was sind die Gründe, warum Menschen fliehen? Auf welchen Wegen kommen sie nach Europa? Die Umstände von Flucht werden ebenso thematisiert wie die Bedingungen in den Herkunftsländern. „Mustafa Zazai erzählt im Interview, dass die Heimspiele des afghanischen Nationalteams im Iran stattfinden“, sagt Thomas Lükewille, der die Ausstellung federführend entworfen hat. „Die Lage in Afghanistan ist für Fußballländerspiele zu gefährlich, aber es werden Menschen dorthin abgeschoben.“
Flucht ist jedoch nicht nur ein Thema der aktuellen Politik, sondern eines, das die Gesellschaft – und damit den Fußball – schon lange begleitet. So spielen auch Fluchtbewegungen der Vergangenheit eine Rolle, wie etwa die Flucht aus der DDR und jene aus dem ehemaligen Jugoslawien. Im Fußball können geflüchtete Menschen Zusammenhalt, eine neue Heimat und vielleicht sogar einen Beruf finden.
Die Ausstellung „Flucht, Migration und Fußball“ ist im Rahmen der Aktivitäten der Fanprojekte in Nordrhein-Westfalen zur Unterstützung von Geflüchteten entstanden. „Das Thema ist in der Arbeit der sozialpädagogischen Fanprojekte schon seit Längerem präsent, nicht nur in Wuppertal“, sagt Thomas Lükewille. „Oft sind es die Fans selbst, die mit Ideen auf uns oder die Vereine zukommen.“ Dazu gehören Turniere, Diskussionsveranstaltungen und gemeinsame Spielbesuche – die Ausstellung dokumentiert auch dieses Engagement der Fanszenen in Deutschland.

Mehr Infos über unseren Mitarbeiter Thomas Lükewille: t.luekewille@wichernhaus-wtal.de